Die 2022 von der EU eingeführte Krisengewinnsteuer für Mineralölkonzerne wird voraussichtlich rund 20 Milliarden Euro einbringen. Das ist jedoch nur ein kleiner Teil der 2oo Milliarden Euro Übergewinne, die EU-Kunden generiert haben. Angesichts des Widerstands aus Deutschland gegen die Steuer ist dieses Ergebnis dennoch ein bemerkenswerter Erfolg. Aber eine Verlängerung der Maßnahme oder die Ausdehnung auf andere Branche dürfte in den nächsten Jahren sehr wenige Einnahmen einbringen, weil Preissprünge von dieser Größenordnung sehr selten sind.
Unsere Studie fokussiert auf eine andere Art von Gewinnen: Kontinuierliche exzessive Profite, die weitgehend unabhängig von Krisen vor allem aufgrund von Marktmacht und Größe erwirtschaftet werden. Sie erzählt die Geschichten hinter diesen Gewinnen für die 200 größten und profitabelsten Unternehmen der Welt.
Die Studie zeigt: Mit ihrer Größe und ihren exzessiven Gewinnen gefährden diese Großkonzerne die Marktwirtschaft. Außerdem sind sie zu groß für die Demokratie.
Gerade die größten und profitabelsten Unternehmen haben am stärksten vom globalen Unterbietungswettbewerb profitiert. Durch aggressive Gewinnverschiebung haben vor allem US-Konzerne wie Microsoft, Pfizer oder Nike ihre Steuersätze im Vergleich zu ihren lokalen Wettbewerbern etwa halbiert.
Die EU-Kartellstrafen der letzten 20 Jahre gegen diese Konzerne summieren sich gerade mal auf die in der EU erzielten Übergewinne eines Jahres. Die Banken, die schon in der Finanzkrise zu groß waren um zu scheitern, sind seitdem noch viel größer geworden. Und in anderen Bereichen ist Regulierung sogar die Quelle der Übergewinne.
Der Umsatz der 200 größten Unternehmen war so hoch wie das gesamte Wirtschaftsprodukt der EU und die Mitarbeiterzahl überstieg die gesamte arbeitende Bevölkerung in den meisten EU-Staaten.
Zusatzeinnahmen von 100 Milliarden Euro pro Jahr
Mit einer 20- bis 40-prozentigen Steuer auf die Gewinne dieser knapp 200 Unternehmen könnte die EU jedes Jahr (!) etwa 100 Milliarden Euro einnehmen. Zum Vergleich: Der EU-Haushalt beträgt aktuell etwa 170 Milliarden Euro. Die Mineralölkonzerne würden davon jährlich 25 Milliarden Euro zahlen, 4 Milliarden Euro kämen von Microsoft und Unternehmen wie LVMH (Louis Vuitton, Gucci etc.) oder Philip Morris würden je bis zu 1 Milliarde Euro zahlen.
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