Nach Schätzung von Experten gehen durch Steuerhinterziehung jedes Jahr etwa 50 Milliarden Euro verloren. Über anonyme Auslandskonten, Umsatzsteuerkarusselle und komplexe Hinterziehungsmodelle wie bei Cum-Ex entsteht wahrscheinlich weniger als die Hälfte des Schadens, aber zugunsten einer sehr kleinen Gruppe, die es am wenigsten nötig hat. Deswegen müssen vor allem sie noch viel intensiver und gezielter bekämpft werden um das Vertrauen in unser Steuersystem zu bewahren. Ohne gleichmäßigen Steuervollzug gibt es auch keine Steuergerechtigkeit. Mit unseren zehn Vorschlägen stellen wir mögliche Ansätze für die Stärkung der Steuerverwaltung zur Diskussion. Die Ausgaben dafür finanzieren sich übrigens von selbst. Jeder Steuerfahnder und Betriebsprüfer erzielt im Schnitt Mehreinnahmen von etwa einer Million Euro.
Die zehn Vorschlägen sind:
- Einheitliche Zielvorgaben für die Personalausstattung
- Regelmäßige Berichte über Personalausstattung und Effektivität
- Kontinuierliche Personalentwicklung
- Konkrete Schritte Richtung Bundesfinanzpolizei und europäischem FBI
- IT-Vernetzung und Kontenabfrageverfahren
- Steuerforschungsinstitut schaffen, Steuerlücke regelmäßig schätzen, Steuergeheimnis beschränken
- Anonymität der Kapitalertragssteuer abschaffen, e-Bilanz verbessern
- Effizienzgewinne durch mehr automatische Veranlagung
- Gemeinsame Schnittstellen und Zugänge statt Einheits-Software
- IT-Personal aufstocken und attraktive Stellen schaffen