Während der Corona-Pandemie konnten die zehn reichsten Menschen der Welt ihr Vermögen verdoppeln. Zudem ist das Vermögen der aktuell 2.755 Milliardär*innen seit März 2020 stärker gewachsen als in den gesamten vergangenen 14 Jahren. Gleichzeitig rutschen Millionen Menschen in Armut. Zu diesem Ergebnis kommt Oxfam in ihrem jährlichen Bericht zur globalen Ungleichheit. Im Jahr 2019 lebte bereits fast die Hälfte der Menschheit – 3,2 Milliarden Menschen – unterhalb der von der Weltbank definierten Armutsgrenze von 5,5 Dollar pro Tag. Seit der Pandemie sind weitere 163 Millionen Menschen hinzugekommen. Auch in Deutschland hat die Corona-Pandemie die Ungleichheit verschärft: Die Besitzer*innen von BMW, Aldi, Lidl & Co haben ihre Vermögen im Vergleich zur Wirtschaftsleistung oder den Löhnen überproportional gesteigert. Insgesamt ist das Vermögen der zehn reichsten Personen seit Beginn der Pandemie von rund 144 Milliarden auf etwa 256 Milliarden US-Dollar gewachsen. Gleichzeitig erreicht die Armutsquote mit 16,1 Prozent einen Höchststand, so Oxfam.
Oxfam leitet aus den Ergebnissen u.a. die Forderungen an die Politik ab, die globale Mindeststeuer auf 20 bis 25 Prozent anzuheben , die Bekämpfung von Steueroasen zu forcieren und in soziale Grunddienste zu investieren. Zudem müssen Konzerne und Vermögende stärker in die Verantwortung genommen werden. Dazu soll die Vermögenssteuer wieder eingeführt, sowie eine einmalige Vermögensabgabe auf sehr hohe Vermögen erhoben werden. Nicht zuletzt dank enormer Wirtschaftshilfen und Kurzarbeitergeld haben gerade die größten Unternehmen trotz Krise hohe Renditen erwirtschaftet und könnten eine Vermögenssteuer ohne Weiteres aus den Vermögenserträgen zahlen ohne Investitionen zu gefährden. Bestes Beispiel: BMW mit einer Rendite von 8% im Krisenjahr 2020.