Schon 2016 wurden von der Börse Bitfinex 119.754 Bitcoins gestohlen – damals noch 71 Millionen Dollar wert, heute 4,5 Milliarden US-Dollar. Jetzt wurden die Diebe verhaftet und ein Teil der Bitcoins sichergestellt. Wie in den USA üblich, ist die Anklageschrift mit umfangreichen Details zur FBI-Ermittlung öffentlich zugänglich. Hier ein paar erste Infos:
Was und wie wurde konfisziert? Das FBI sicherte 94,636 Bitcoins, die noch im Wallet des ursprüngliche Hacks lagen. Den Private Key dazu haben die Ermittlungsbehörden nach der Konfiszierung und Entschlüsselung von privaten Dateien des Angeklagten bei einem US-Cloud Provider gefunden.
Was ist mit dem Rest? Die restlichen Bitcoins flossen über mehr als 2.000 Transaktionen an Konten von 10 verschiedenen Kryptowährungsbörsen und einer US-Bank. Von dort wurden sie verwendet um Gold bei einem US-amerikanischen Goldhändler zu kaufen, einen Walmart-Gutschein über 500 US-Dollar zu erwerben, Geld von Bitcoin ATMs abzuheben, Konten bei einer US-Bank zu befüllen, und Rechnungen bei Uber, PlayStation oder hotels.com zu bezahlen.
Wie wurde kontrolliert? Sechs der zehn Kryptowährungsbörsen hatten US-Geschäfte und unterlagen damit der Meldepflicht laut Bank Secrecy Act. Teilweise kannten sie Namen und Adresse der Angeklagten als wirtschaftlich Berechtigte. Über die Herkunft der Gelder machten die Angeklagten jedoch falsche Angaben, ob das auffiel und gemeldet wurde ist nicht dokumentiert. Teilweise wurden Konten eingefroren, nachdem Rückfragen an die Kunden nicht ausreichend beantwortet wurden. Meistens war das Geld dann schon weg.