Bankvorstände und -miteigentümer können sich ihrer Sache endgültig nicht mehr sicher sein. Die Staatsanwaltschaft Köln hat sich bezüglich der Cum-Ex-Geschäfte der Warburg-Bank von Tradern über einen Generalbevollmächtigten nun zum Miteigentümer und ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Christian Olearius vorgearbeitet. Die Anklage ging beim LG Bonn ein, welches die bisherigen Angeklagten im Warburg-Komplex noch alle verurteilt hat (teilweise noch nicht rechtskräftig). Die Chancen von Olearius werden dementsprechend als schlecht eingeschätzt. Marc Widmann beschreibt in der Zeit (Paywall) den Weg des Bankiers in seine nun verfahrene Lage unter dem treffenden Titel: “Zielstrebig ins Debakel”. Einen weiteren flüchtigen Bankvorstand haben Zielfahnder des BKA jetzt in Malta aufgespürt und festnehmen lassen.
Zudem zeigt sich erneut, dass in der Finanzbranche nicht nur die privaten Institute kräftig zugelangt haben. Landesbanken wie die WestLB und die HSH Nordbank gehörten teilweise zu den “big players” in Sachen Cum-Ex. Und nun wurde die laut Selbstbeschreibung dem Prinzip der Gemeinwohlorientierung verpflichtete DekaBank, das Wertpapierhaus der Sparkassen und Gesellschaft öffentlichen Rechts, von der Staatsanwaltschaft Köln durchsucht. 2016 war die DekaBank in einem der ersten Cum-Ex-Verfahren vor dem Finanzgericht Hessen gescheitert.