Ein großer Teil des Vermögens in Deutschland wurde durch Erbschaft und Schenkung weitergereicht. Davon profitieren aber nur wenige, denn gerade einmal 30 Prozent der Menschen in Deutschland erben einmal im Leben ein nennenswertes Vermögen. Ein Millionenerbe erhält nur ein sehr kleiner Personenkreis und häufig der, der ohnehin schon finanziell gut gestellt ist. Die
übrigen 70 Prozent gehen praktisch leer aus.
Am 20. März 2022 war der Welttag des Glücks. Ein Anlass für uns darauf aufmerksam zu machen, dass das Erben vor allem eines ist: Glück, dass nur
wenigen zuteil wird. Und auch über die Umverteilungswirkung der Erbschaftssteuer wird das leistungslose Erbe der Wenigen nicht zum Glück der anderen: Erbschaften und Schenkungen von mehr als 20 Millionen Euro wurden in den vergangenen zehn Jahren im Durchschnitt mit nur 2,87 Prozent besteuert. Die Erben oder Beschenkten, die weniger als 20 Mio. Euro erhielten,
mussten darauf im Schnitt immerhin 9,3 Prozent Steuern zahlen.
In den letzten zwei Jahrzehnten wurde die Besteuerung von großen Vermögen
und Erbschaften in mehreren Schritten ausgehöhlt. Insbesondere die Ausnahmen für große Betriebsvermögen bei der Erbschafts- und Schenkungssteuer haben dafür gesorgt, dass die Steuersätze entgegen dem Leistungsfähigkeitsprinzip bei höheren Vermögen abnehmen.