Neue Studie zur Besteuerung von Digitalkonzernen
Die Studie “Digitalkonzerne fair besteuern” im Auftrag von Martin Schirdewan analysiert, wie Digitalkonzerne wie Booking.com, Microsoft und Alphabet den Großteil ihrer Gewinne trotz Bemühungen der OECD und G20 weiter in Steueroasen verschieben und dadurch weniger Steuern zahlen als kleine und mittelständische Unternehmen von nebenan, zeigt, dass die aktuellen Reformen noch nicht zu einer fairen Besteuerung von Digitalkonzerne führen und schlägt Punkte vor, wie sich das ändern könnte.
Übergewinnsteuer: Marktwirtschaft retten, 100 Milliarden Euro für die EU
Mit ihrer Größe und ihren exzessiven Gewinnen gefährden diese Großkonzerne die Marktwirtschaft und sie sind zu groß für die Demokratie. Eine 20 bis 40-prozentige Übergewinnsteuer sorgt für gerechten Wettbewerb und bringt in der EU jährlich 100 Milliarden Euro.
Übergewinne richtig besteuern
Mit den Geschäftszahlen für das Jahr 2022 analysiert die Studie die tatsächlich realisierten Krisengewinne der Mineralölkonzerne und die Ergebnisse der Krisengewinnsteuer. Sie zeigt: Allein die zehn größten Konzerne haben ihre Gewinne um 320 Milliarden US-Dollar gesteigert. Nur etwa zwei Prozent davon wurde durch die EU-Übergewinnsteuer abgeschöpft. Außerdem analysiert die Studie weitere Branchen mit Übergewinnen (u.a. Banken, Logistik und Auto). Mit einer Übergewinnsteuer, wie diese Studie sie vorschlägt, könnten in Deutschland jährlich bis zu 40 Milliarden Euro zusätzlich eingenommen werden.
(Digital)Unternehmen besteuern, Gewinnverschiebung beenden
Meilensteine für mehr Steuergerechtigkeit:
- Ein effektiver Mindeststeuersatz von 25% auf globaler Ebene und eine faire Verteilung von Besteuerungsrechten
- Öffentliche länderbezogene Berichterstattung und zuverlässige aggregierte Statistiken
- Nationale Steuersenkungen und Steuergeschenke vermeiden
- Eine angemessene Besteuerung von Übergewinnen
Arbeitsgruppe
Wenn Sie sich weiter informieren und mit diskutieren wollen, sind Sie herzlich dazu eingeladen sich an unserer Arbeitsgruppe Unternehmensteuern mit derzeit etwa 20 Expert*innen aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zu beteiligen. Die Gruppe trifft sich etwa 5 Mal im Jahr per Videokonferenz. Mehr Infos dazu hier.
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